MeterPay - Lust auf eine Portion Strom?
Brancheninfos
01/2019

MeterPay - Lust auf eine Portion Strom?

MeterPay ist die Verbindung von zwei bewährten Dienstleistungen: Zum einem der Energiemessung und zum anderen den elektronischen Bezahlmethoden. Beides wird zusammengebracht in einem mess- und eichrechtlich konformen Umfeld. So eröffnet MeterPay von Lackmann die Möglichkeit, neue Geschäftsmodelle für Energieversorgungsunternehmen zu entwickeln.Als Ausgangspunkt dient ein Portal, welches per Webbrowser oder App aufgerufen werden kann. Hier kann der Endkunde seine Zahlungsdaten angeben, ein Guthaben auf den Zähler übertragen und die gebuchte Energiemenge sofort nutzen. Wenn der Kunde sein Guthaben aufgebraucht hat, dann wird der Strom automatisch unterbrochen. Energie fließt erst dann wieder, wenn der Kunde sein Guthaben wieder aufgeladen hat. Die Abrechnung des Strombezugs kann vor der Belieferung durchgeführt werden – also als Vorkassezähler - oder auch nachträglich. Beide Varianten sind in der Abbildung des klassischen Geschäftsprozesses „Meter-to-Cash“ einfach für das EVU zu implementieren, da die gesamte Prozesskette von MeterPay zur Verfügung gestellt wird.

Eigenschaften von MeterPay

Marktrollentrennung

Um dem deutschen Marktrollenmodell gerecht zu werden, stellt MeterPay von Lackmann insgesamt drei verschiedene Portale bereit, die sich in ihren Ansichten und Berechtigungen unterscheiden. Neben dem Portal für den Endverbraucher, sind Ansichten für den Messstellenbetreiber sowie für den Lieferanten als separate Rollen ausgeprägt. Der MSB kann also mehreren Lieferanten das System
zur Verfügung stellen.

Diverse Bezahlmethoden

MeterPay bietet dem Kunden diverse elektronische Bezahlmöglichkeiten an: Apple Pay, Android Pay, diverse Kreditkarten, Sofort-Überweisung, SEPA-Lastschrift und Giropay. Die Applikation ist offen für die Integration weiterer Zahlungsmethoden. Darüber hinaus gibt es für diejenige Kundschaft, die nicht über die oben genannten Zahlungsmethoden verfügt, die Möglichkeit Guthaben im Kundenzentrum aufzuladen.

Verbrauchsvisualisierung und Einbindung von anderen Mehrwertleistungen

Eine Verbrauchsvisualisierung wird von MeterPay bereitgestellt, in welcher der Lieferant und der Endkunde die Verbrauchswerte ablesen können. Neben der elektrischen Arbeit werden die Aufladungen, das Restguthaben und die Restlaufzeit des Guthabens dargestellt. So erhält der Kunde ein hohes Maß an Transparenz über seinen Stromkonsum. Die Zählerwerte können natürlich auch für andere Visualisierungsplattformen, zusätzliche Kundenportale oder andere Mehrwertleistungen herangezogen werden.

Manipulationsdashboard

Pilotprojekte haben aufgezeigt, dass in einigen Fällen versucht wurde, die Zähler zu manipulieren. Um dem vorzubeugen, wird bei MeterPay der Zähler mit einer Sensorik ausgestattet, die es dem Messstellenbetreiber erlaubt, die Hardware aus der Ferne zu überwachen. Damit kann MeterPay verschiedene Ereignisse auf einem Dashboard darstellen, wie beispielsweise das Öffnen des Klemmdeckels, das Abtrennen einer Phase oder die Unterbrechungen der Telekommunikationsverbindung.

Geschäftsmodelle auf Basis von MeterPay

Vorkassezähler

In 2017 gab es in Deutschland mehr als 4,8 Millionen Sperrandrohungen und tatsächlich wurden 330.000 Stromsperrungen vorgenommen. Um diesem Problem entgegenzutreten, sind innovative Lösungen gefragt, welche die Prepaid-Funktion möglichst effizient und bequem ermöglichen. Durch die Abbildung des gesamten Vorkasse-Prozesses in einem System sinken die Prozesskosten gegenüber den bisherigen Systemen erheblich. Mit MeterPay kann der Zähler immer und überall online aufgeladen werden, sodass sich die Kunden den Weg zum Stadtwerk sparen können. Gerade im Falle von Flächenversorgern stellt dies eine erhebliche Entlastung
für alle Beteiligten dar. Darüber hinaus ermöglicht die Flexibilität der Tarifeinstellung neben einer Altschuldentilgung sowohl zeitvariable Tarife als auch eine Leistungsbegrenzung.

E-Mobilität

Ab dem 01.01.2019 wird die Pauschalbesteuerung bei der Überlassung von Firmenwagen an Arbeitnehmer für Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb von einem auf ein halbes Prozent abgesenkt. Dies dürfte dem Fahrzeugsegment einen erheblichen Schub verleihen, zumal auch im nächsten Jahr mit einem breiteren Angebot von E-Mobilen zu rechnen ist. Problem: Viele Firmenwagen müssen zu Hause
geladen werden und somit besteht ein Nachteil für den Arbeitnehmer, weil sie in der Regel nicht für die Treibstoffkosten aufkommen müssen. Mit MeterPay besteht die Möglichkeit eine Untermessung zu installieren, die direkt gegenüber dem Arbeitgeber abrechnet. In diesem Fall würde der Arbeitnehmer nicht für die Treibstoffkosten aufkommen und wäre so gestellt wie mit einem Verbrennungsmotor.

Nutzung des geldwerten Vorteiles

Sachbezüge in Höhe von 44 Euro im Monat können dem Arbeitnehmer steuer- und sozialversicherungsfrei zur Verfügung gestellt werden. Dies könnte einerseits für die Arbeitgeber als Bindungsinstrument für die Beschäftigten interessant sein. Andererseits bietet sich für den Arbeitnehmer die Möglichkeit, die eigene Stromrechnung zu verringern.

Campingplätze, Yachthäfen, Ferienwohnungen

Auch Besucher von Campingplätzen, Yachthäfen und Ferienwohnungen haben Anspruch auf eine geeichte Messung. Um den Inhabern und Besuchern von diesen Einrichtungen die Abrechnung von Strom zu vereinfachen, wäre MeterPay eine Lösung, die sich für beiden Seiten mit geringem Aufwand betreiben ließe.

MeterPay läuft bereits seit 2014 auf dem britischen Markt im Produktivbetrieb und ist dort im großflächigen Einsatz. Insbesondere die effiziente Betriebsführung und die Stabilität des Systems sind die großen Stärken. Seit 2017 laufen die ersten Piloten in Deutschland auf Basis des britischen Systems. Die daraus gewonnen Erfahrungen flossen in die ersten Produktivsysteme auf dem deutschen Markt ein. Eine Reihe von Versorgern unterschiedlicher Größe hat sich bereits dazu entschlossen, Anfang 2019 zu starten und das System in den Markt zu bringen. Kleinere Unternehmen schätzen dabei den Full-Service-Ansatz von MeterPay und den geringen initialen Aufwand bei der Systemeinführung. Bei großen Häusern überzeugt die Applikation mit ihrer Flexibilität, wobei insbesondere die Steuerung von MeterPay per Webservice großen Spielraum zur Umsetzung der eigenen Geschäftsideen bereit stellt.